Der Spielraum ist ein Entdeckungsraum für Eltern und Kinder.

Was gibt es zu entdecken?
Die Babys entdecken zunächst sich selbst und ihren eigenen Körper. Sie entdecken den Raum um sich herum, entdecken nach und nach verschiedenste Dinge und was man damit machen kann, wie sich was anfühlt, riecht, schmeckt oder klingt. Sie entdecken die anderen Kinder und Eltern, entdecken wieviel Nähe und wieviel Distanz ihnen gut tut oder unangenehm ist und möglicherweise entdecken sie auch ganz andere, neue Seiten an ihrer Mama/ihrem Papa…

Und was entdecken die Eltern? Sie entdecken, wofür sich ihr Kind gerade interessiert, wie es zufällig etwas zu fassen bekommt, wie es gezielt danach greift, wie es etwas übt und wie es ganz aus sich heraus immer neue Fähigkeiten entwickelt.

 Sie entdecken - mit etwas Geduld - mit wieviel Freude ihre Kinder ihrer ganz eigenen, selbst initiierten Tätigkeit nachgehen und was das ihnen wiederum schenkt und möglicherweise entdecken sei auch, wie ihnen das Kind Zeichen gibt, was es gerade von ihnen braucht, wie es immer deutlicher mit ihnen kommuniziert...

„Babys kommunizieren von Geburt an. Wenn Ihre Haltung ist: „Ich weiß nicht von selbst, was du brauchst, bitte sag es mir“, dann wird das Baby lernen, Ihnen kleine Zeichen zu geben, und es wird sich ein Dialog entwickeln. Wenn Eltern auf der anderen Seite nur von ihren Interpretationen der Schwierigkeiten, die das Baby vielleicht haben mag, ausgehen, dann kann es sein, dass das Kind verlernt, angemessene Reaktionen auf seine Bedürfnisse zu erwarten, und stattdessen lernt anzunehmen, was die Eltern ihm anbieten.
Das ist der Unterschied zwischen Verstandenwerden und Missverstandenwerden. Verstandenwerden führt zu Sicherheit, Vertrauen und Selbstvertrauen. Missverstandenwerden erzeugt Zweifel, sowohl in einen selbst wie auch in die eigenen Wahrnehmungen.
Wie können wir nun lernen, mehr zu verstehen statt misszuverstehen? Was sollen wir tun?

Die Antwort lautet: mehr zuschauen, weniger tun.“
Magda Gerber